Abendempfindung an Laura – Wolfgang Amadé Mozart
»da der Tod |: genau zu nemmen :| der wahre Endzweck unsers lebens ist, so habe ich mich seit ein Paar Jahren mit diesem wahren, besten freunde des Menschen so bekannt gemacht, daß sein Bild nicht allein nichts schreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel beruhigendes und tröstendes!«, schreibt Wolfgang Amadé Mozart im April 1787 an seinen kranken Vater. Zwei Monate später vertont er das Gedicht Abendempfindung an Laura von Joachim Heinrich Campe. Es handelt von Abschied, Tod und Schmerz. Reflektiert werden Vergänglichkeit und die Vorahnung, die das lyrische Ich vom eigenen Tod hegt. An die dereinst Hinterbliebenen ergeht die Bitte, am Grab des Bittstellers doch eine Träne zu vergießen. Der Text vermittelt das Gefühl von Endgültigkeit: Der Tod – »das Land der Ruh« – ist unausweichlich.
Eine lyrisch geführte, ruhige Gesanglinie unterstreicht den Abschieds- und Todesgedanken. Von einer Baritonstimme mit warmem Timbre interpretiert, vermitteln sich nicht Angst, Schrecken und Gram, sondern Trauer, Akzeptanz, vielleicht sogar eine Spur Resilienz. In der auffallend schlichten Vertonung spiegelt sich Mozarts eigene Einstellung zum Tod.
In Hell ist die Nacht müssen sich die Liebenden Hannes und Laura voneinander verabschieden. Ungewiss ist, wann oder ob sich die beiden überhaupt wiedersehen werden. Denn wo Krieg und Terror herrschen, sind Gefahr und Tod omnipräsent. Den Figuren wird der Trennungsschmerz zugestanden, und doch strahlt in der Schönheit der Melodielinie auch ein Funke Hoffnung. (Greta Knaust)