Mozart aus gegenwärtigen Perspektiven
Mozart am 21. Jahrhundert ausrichten: Dazu gehört beim Mozartfest die Konfrontation seiner Kunst mit neuer und neuester Musik. Jedes Jahr wird das Werk einer Komponistin oder eines Komponisten porträtiert und mit Mozart in Verbindung gebracht. »Ich bin überzeugt«, sagt Jörg Widmann, der Porträtkomponist des Mozartfestes 2014, »dass man aus dieser Konfrontation heraus Mozart und auch unsere Musik anders hören wird«. Jörg Widmann, Toshio Hosokawa, Aribert Reimann, Wolfgang Rihm, Arvo Pärt und Unsuk Chin standen bisher im Fokus und haben ihre teils im Auftrag des Mozartfestes komponierten Werke vorgestellt. Gespräche sowie Kompositionsklassen im Rahmen des MozartLabors begleiten die Porträts und geben Einblick in Arbeitsweisen, ästhetische Positionen und gegenwärtige Perspektiven auf Mozarts Schaffen.
Komponist im Porträt 2021
Mozart selbst gilt das Komponistenporträt der Saison 2021. Sein Werk tritt in den intensiven Dialog mit Gegenwart und Zeitgeschehen. 100 Jahre Mozartfest sind auch ein Jahrhundert reicher Musik-, Kunst- und Gesellschaftsgeschichte. Mozarts Leben und Werk bieten darin zu jeder Zeit vielgestaltige Projektionsflächen, in denen sich das Mozartbild stets gewandelt hat. Wegmarken und Wendepunkte dieser Wirkungsgeschichte nimmt das Mozartfest 2021 in den Blick und beleuchtet sie mit Impulsen aus der Gegenwart.
Das Mozartfest hat zum Anlass der Hundertjahrfeier drei Auftragsarbeiten vergeben. Jüri Reinvere und Anno Schreier stellen ihr Mozartbild mit Kompositionen für Orchester vor, der dritte Auftrag ging an die Schriftstellerin Ulla Hahn. In ihrer literarischen Arbeit setzt sie sich mit Mozart und Künstlicher Intelligenz auseinander. Weitere Uraufführungen verdankt das Mozartfest dem Engagement seiner Partner: Ein Orchesterwerk der litauischen Künstlerin Justé Janulyté, zwei Liedkompositionen von Wilfried Hiller und sechs Klavierstücke des Briten Michael Nyman.